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Kunstwand am Schildberger Weg

Über mehrere Jahre hinweg entstanden in der Wohnstätte Schildberger Weg, im Rahmen eines Kunstprojektes, zahlreiche Wandmosaike. Ein großer Teil davon ziert die Wände im Innenbereich des Hauses und macht somit das Lebensumfeld der Bewohner*innen lebendiger und bunter. Um diese kunstvollen Ergebnisse nach außen tragen zu können und somit Aufmerksamkeit und Akzeptanz für diese besondere Wohnform im Stadtteil zu schaffen, entstand die Idee einer „Kunstwand am Schildberger Weg“. In Schönefeld haben wir mit unseren Inklusiven Landmarken viele positive Erfahrungen sammeln können, so dass wir diese Idee auch nach Mockau tragen wollten. Gemeinsam mit Anwohner*innen und Schüler*innen der benachbarten Schulen sollte eine, für alle gut sichtbare Kunstwand aus den bereits vorhandenen Mosaiken, gestaltet werden.

Ursprünglich war geplant, die bereits fertiggestellten Mosaike an die Kunstwand zu bringen. Nachdem allerdings immer wieder Anwohner*innen die Bodenmosaike mit den Ampelmännchen im Eingangsbereich der Wohnstätte bewunderten und darüber mit Bewohner*innen und Mitarbeitenden ins Gespräch kamen, entstand die Idee, weitere Ampelmännchen herzustellen und zusätzlich zu den vorhandenen Mosaiken an die Kunstwand zu bringen (hinein- und hinauslaufend). So entstand ein weiteres Projekt im Projekt. Ab dem 19.09.2023 kamen jeden Dienstag von 11 bis 15 Uhr Schüler*innen der Robert-Blum-Schule gemeinsam mit einer Schulsozialarbeiterin in die Wohnstätte um zusammen mit Bewohner*innen die Gestaltung der Kunstwand zu konzipieren und weitere Ampelmännchen sowie neue Mosaike aus Ton herzustellen.

Die Schüler*innen konnten nicht nur ihr künstlerisches Können unter Beweis stellen, sondern sich auch in Bezug ihrer Berufswünsche in praktischer Anleitung (Heilerziehungspflegerin) und mit Anwendung von Fachwissen (Maurer) erproben.

Die fertig gebrannten und glasierten Ampelmännchen sowie die Wand wurden mit Tiefgrund behandelt. Auf die Wand wurden nummerierte Kreise gezeichnet, um die Anordnung der Mosaike zu verdeutlichen.

Am 28.10.2023 wurden alle Anwohner*innen eingeladen, Teil des Kunstprojektes zu werden. Beworben wurde die Aktion über ein Plakat an der Wand und durch die Kooperation mit dem Projekt „Lebendige Nachbarschaft“ (BGL Nachbarschaftshilfeverein e.V.), die die Information in ihren Wohnhäusern verbreiteten. Die Kooperation mit „Lebendige Nachbarschaft“ entstand durch ein Kennenlernen bei einem der INTIGRA-Treffen in Mockau.

Das Interesse am Kunstprojekt war groß und zahlreiche Anwohner*innen verschiedener Altersgruppen kamen, um mitzuhelfen. Eine große Unterstützung war der Ehrenamtseinsatz einer Gruppe junger Männer aus dem Seehaus e.V. Leipzig (Strafvollzug in freier Form), die mit Fachwissen und Manpower unterstützten.

 

Im Vorfeld wurden viele kleine Keramikherzen hergestellt, die nun von Anwohner*innen auf die Wand gebracht wurden. Als Dankeschön und Erinnerung konnte sich jede(r) ein Herz mitnehmen.

Beim Verfugen halfen die Schüler*innen, Mitarbeiter*innen der Wohnstätte und immer wieder Passant*innen. Das Interesse der Anwohner*innen und ihre Freude an diesem Projekt bestärkte unser „Kunstwandteam“ immer wieder. Viele Passant*innen bedankten sich für den schönen Anblick, einige berichteten, dass sie sich freuen, wenn sie aus dem Fenster auf die Wand schauen.

Neue Keramikherzen mussten hergestellt werden, da regelmäßig Kinder aus der Nachbarschaft fragten, ob sie Herzen zu den Ampelmännchen kleben dürften.

Wenn aufgrund der Witterungsbedingungen die Arbeit im Freien nicht möglich war, entstanden weitere Mosaike in der Werkstatt. Eine Bewohnerin stellte Mäusemosaike her, die auf der Rückseite der Kunstwand angebracht werden sollten, damit sie sie von ihrem Fenster aus sehen kann.

Nach dem Verfugen der kleinteiligen Mosaike wurde alles mit Essigwasser abgerieben und als Vorbereitung für das Verputzen der Mauer, alle Mosaike abgeklebt. Da nun auch die Mäuse nicht mehr sichtbar waren, wurden sie kurzerhand mit Kreide auf die Folie gemalt.

Nach dem Verputzen der Mauer wurde ein Kunstwerk sichtbar. Eine auffällige Landmarke ist entstanden, die den Stadtteil aufwertet und ein wunderschönes Ergebnis für inklusives Miteinander darstellt.